Steffen Heuser
Projekt 1 von 3

Schnelle Restrukturierung
der Supply Chain

Ein Aerospace Manucfacturer steckte in der Krise: Nichteinhaltung der Termintreue in 84% der Fälle, kein Überblick über die Supply Chain, enorme Kosten, Durchlaufzeiten von über einem Jahr, Qualitätsprobleme und Führungsherausforderungen. Meine Aufgabe: Die komplette Fertigung übernehmen und neu aufstellen.

Hierfür entwickelten wir eine völlig neue Fertigungsstruktur mit produktbezogenen Segmenten (Fahrwerk etc.), eigene Supportbereiche wie Oberflächenbehandlung und Investionsplanung und eine andere Arbeitsvorbereitung für jede Einheit. Ich konzipierte das System und vertrat es als Verantwortlicher vor Ort in der Umsetzung.

Dabei bedurften zwei Bereiche besonderer Überzeugungsarbeit bei den Mitarbeitern: Ein durchgängiges KPI System / Kennzahlenmanagement konnte Erfolge und Abweichungen sofort sichtbar machen; und neue 3-Schichtmodelle sollten die Maschinenstundensätze senken, Durchlaufzeiten reduzieren und den modernen arbeitsmedizinischen Anforderungen entsprechen.

Das Ergebnis: um 20% geringere Durchlaufzeiten, 28% weniger Kosten, Steigerung der Liefertreue auf über 90%, hohe Mitarbeiterzufriedenheit trotz anfangs großer Widerstände und vor allem begeisterte Kunden.

Aus dem Nichts:
Ein neues Werk in Brasilien

Es sollte ein Werk in Brasilien mit 100 Mitarbeitern entstehen. Förmlich aus dem Nichts. Zunächst erstellte ich einen Business- und Produktionsplan, der folgende Besonderheiten berücksichtigen sollte: höchste Qualität der gefertigten Bauteile, schnelle Umsetzbarkeit, ROI unter 5 Jahren, sinnvolles Teilespektrum mit ähnlichen Fertigungsprozessen zum Start.

Das Projekt lief unabhängig von mir vor Ort an. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand, dass ich ein halbes Jahr später zurückgerufen werden sollte. Doch genau das passierte: Der Aufbau des Werks drohte zunächst zu scheitern aufgrund von Schwierigkeiten bei der Projektleitung.

Meine Aufgabe: Zügig und bei höchster Qualität vor Ort abschließen.Neun Monate später arbeitete das Werk plangemäß.

Massiver Know-how-Verlust
zum schlechtesten Zeitpunkt

Das Unternehmen hatte sich vom Geschäftsführer Technik getrennt und mit ihm auch die gesamte „Gefolgschaft“ entlassen. Gleichzeitig war die Supply Chain in denkbar schlechter Verfassung: Lieferperformance bei 38%, kaum Teileverfügbarkeit bei Lieferanten, technische Dokumentationen waren verschwunden, die Preise für Kaufteile deutlich zu hoch, und für eine Produktgruppe fehlte wegen der Entlassungen plötzlich das Montage-Know-how. Doch damit nicht genug …

Parallel wurde ein neues ERP-System eingeführt; und die Rezertifzierung nach EN 9001 stand unmittelbar bevor. Das Unternehmen suchte einen Berater mit viel Praxiserfahrung, der den Überblick behalten und gleichzeitig vor Ort vorantreiben konnte.

Der wichtigste Aspekt meiner Arbeit: schnell für Vertrauen und Sicherheit in der Organisation sorgen und das nötige Wissen aufbauen. Denn nach der Entlassung zentraler Mitarbeiter fehlte es sowohl an der Motivation als auch an den Kompetenzen, um länger als einige Wochen stabil zu bestehen.

Innerhalb von 16 Wochen organisierten wir die gesamte Supply Chain samt Lieferanten neu, sicherten die Einführung des ERP-Systems und erhielten schließlich die Rezertifzierung nach EN 9001.